Gedanken zum 3. Advent

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Gedanken zum 3. Advent

Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jes. 40,3.10

Liebe Schwestern und Brüder!

Morgen nun zünden wir die dritte Kerze auf dem Adventkranz an. Und bei manchem macht sich so langsam Panik breit. Was? Schon der dritte Advent und ich habe noch nichts vorbereitet für das große Fest. Weder habe ich alle Geschenke für die Lieben zu Hause, geschweige denn, dass ich wüsste, was ich überhaupt schenken soll, noch habe ich alles eingekauft, damit das Fest ein wirklich schönes Fest wird.

Ich denke mal, es gibt kaum einmal eine Zeit, in der „Vorbereitung“ eine so wichtige Rolle spielt wie jetzt in der Adventszeit. Und was hinter all der Hektik und der Panik steht ist dann letztendlich die Angst davor, nichts alles gut vorbereitet zu haben. Denn schließlich geht es ja um Weihnachten und nicht um irgendein nebensächliches Event im Jahr, Und da ist es quasi Pflicht, dass alles gut vorbereitet ist und dann auch ebenso gut abläuft.

Nur, ich denke, bei alle dem vergisst man dann sehr schnell, worum es eigentlich zu Weihnachten geht. Es geht doch gar nicht darum, ein letztendlich perfektes Fest auf die Beine zu stellen mit Geschenken, gutem Essen und erlesenen Weinen. Es geht vielmehr darum, den Herrn der Welt, den König aller Könige, den, der als Kind zu uns kam, um uns die Liebe Gottes zu bringen, recht zu empfangen.

Aber genau das ist der Punkt, wo es schwierig wird. Was heißt es denn eigentlich, gut vorbereitet zu sein für sein Kommen zu uns in diese Welt. Der uns heute unbekannte Prophet, den wir Deuterojesaja nennen, malt uns da ein Bild vor Augen, dass an die Vorbereitung einer Stadt auf die Ankunft eines Königs erinnert. Er kommt gewaltig, so sagt er es. Nicht vergleichbar mit Dagewesenem. Und das sollte was heißen. Um dem entgegenzukommen, nahm man so zu sagen ganze Städte auseinander. Stadtmauern wurden vergrößert oder sogar versetzt. Geländeformationen wurden verändert. Straßenunebenheiten wurden beseitigt, so dass der König barrierefrei in die Stadt einziehen konnte. Das waren dann schon Vorbereitungen, die einige Zeit in Anspruch nehmen und auch finanziell nicht so ganz ohne waren. Gut, so war das damals bei der Ankunft eines Königs. Diese Ankündigung haben die Christen schon von je her genutzt, um auf das Kommen Christi in diese Welt hinzuweisen. Nur der, der da kommt, ist ja kein großer Herrscher, kein prunkvoller, mächtiger König mit großem Hofstaat.

Der Sohn Gottes gestattet es sich, als Kind in einer Krippe in diese Welt zu kommen. Da braucht es keine bereinigten Gelände, keine versetzten Stadtmauern und auch keine prunkvoll geschmückte Häuser. Ja nicht einmal ein opulentes Festmahl war Pflicht. Aber was dann?

Es gibt viele Geschichten, die man in der Adventszeit vorlesen kann und die sich um das Kommen Christi in unsere Welt als Kind in der Krippe drehen. Noch heute habe ich den ganzen Schrank voll mit kleinen Büchern, aus denen ich dann jeweils in den verschiedenen Adventsfeiern vorgelesen habe. Manche davon sind sehr schön und reizen zum Nachdenken, andere dagegen sind eher ein wenig kitschig und wenig gehaltvoll. Allen gemeinsam ist das aber, was sie unter Vorbereitung verstehen. Es geht immer wieder darum, sich selbst vorzubereiten, den, der da kommt als Kind in der Krippe, als meinen Heiland zu sehen und anzuerkennen. Und der will nichts anderes von mir, als mein Herz, meine Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich ihm ganz hinzugeben. Vor diesem Kind darf ich mit leeren Händen dastehen, damit es meine Hände und mein Herz mit Liebe füllt.

Darum geht es und darauf müssen wir uns vorbereiten, denn diese Haltung ist für und all neu und ungewohnt. Wenn wir jemanden so Hohes wie einen König erwarten, dann wollen wir alles tun, damit es dem Gast gutgeht. Die Vorbereitung ist dann eher eine äußere Vorbereitung. Hier aber, bei diesem Kind, geht es um mein Herz, um meine innere Vorbereitung. Früher war die Adventszeit noch eine Fastenzeit und nicht so sehr eine Vorweihnachtszeit. Hier wurde dann schon eher deutlich, worum es geht, nämlich um die innere Vorbereitung auf den, der da kommt. Weil Gott in Christus einer von uns geworden ist, wird Liebe und Freude überhaupt erst möglich. Wegbereitung fängt somit heute bei mir ganz direkt an, da wo ich mich mit meinen Vorstellungen und Erwartungen in Frage stellen lasse und mich einlasse auf das, was Gott uns in seiner Weihnacht schenkt,

 In diesem Sinn wünsche ich euch allen eine gute Woche und einen schönen 3. Advent, und bitte, bleibt alle gesund.

 Euer P. Gräwe

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