13/06/2025 0 Kommentare
Gedanken zu Trinitatis
Gedanken zu Trinitatis
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Gedanken zu Trinitatis
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen. 2. Kor. 13,13
Liebe Schwestern und Brüder!
Ich weiß nicht, ob ihr es wusstet. Aber es gilt an diesem Sonntag noch ein Fest zu feiern. Zugegeben, nicht so ein Fest wie Weihnachten Ostern oder Pfingsten, aber doch ein Fest, das in der Urkirche sehr hoch gehalten wurde, macht es doch den ganz besonderen Charakter unseres Glaubens deutlich. Heute ist dieses Fest fast völlig in Vergessenheit geraten. Trinitatis heißt dieses Fest, was übersetzt so viel wie „Dreieinigkeit“ bedeutet. Aber genau das macht dieses Fest so schwierig zu verstehen. Was feiern wir denn da? Der Wochenspruch gibt uns einen Hinweis: Gott Vater, Sohn und heiliger Geist. Und gleichzeitig kommt uns dieser Wochenspruch sehr bekannt vor. Wir kennen ihn vor allem vom Kanzelgruß her. Bevor der Prediger seine Predigt beginnt, grüßt er oft die Gemeinde mit diesen Worten des Apostel Paulus, die er hier ganz am Ende seines 2. Korintherbriefes formuliert. Es ist ein Gruß, den man früher, zur Zeit des Apostels, am Ende unter den Brief schrieb. Wir schreiben heute: Viele Grüße Dein …..! Ein Gruß, der deutlich macht, wie es um unseren Glauben bestellt ist.
Gott Vater, Sohn und heiliger Geist. Wie stehen die zueinander? Einer meiner muslimischen Freunde aus meiner früheren Heimat sagte immer: Ihr Christen habt ja gar nicht nur einen Gott, ihr habt ja drei Götter?! Stimmt das. Im Unterricht habe ich den Kindern versucht, es so deutlich zu machen, indem ich ihnen sagte: Heute stehe ich vor euch als euer Lehrer, am Sonntag im Talar bin ich der Pastor, und zuhause bin ich einfach nur der Peter. Und dennoch bin ich nur eine Person. Geht das so als Erklärung.
Ich gebe zu, es holpert, aber eines wird deutlich: Dieser große Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und so groß ist, dass ihn niemand fassen kann, kann so menschlich sein, dass er jeden einzelnen von uns kennt, hört und ernst nimmt, so wie Jesus damals, der aber auch überall gleichzeitig an jedem Ort sein kann, so wie der Geist weht und niemand kann ihn fassen. Ich kann also sicher sein, dass Gott immer bei mir ist und ich ihn als Vater, Sohn oder Geist vorstellen mag. Ich finde das gerade in unseren schweren Zeiten sehr hilfreich. Ich brauche in Zeiten der Hilflosigkeit, in denen keine weiß wie es weitergehen soll in der Zeit der Kriege und der Krisen einen starken Gott, der mich nicht verzweifeln lässt, ich brauche aber auch einen, der mich versteht in meiner ganz persönlichen Situation und auch einen, der mit mir geht, vielleicht auch manchmal unerkannt und doch gegenwärtig. Wir Menschen brauchen Bilder, die uns helfen, Dinge besser zu fassen und zu verstehen, Bilder, die etwas deutlich machen, was nur schwer zu begreifen ist, Trinitatis bietet uns Bilder an, die wir mitnehmen können und alle von dem zeugen, was Gott für mich und die Welt sein will.
In diesem Sinn wünsche ich euch ein schönes Fest.
Euer P. Gräwe
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